Dem Bürgerhaus ein Schritt näher
Geschrieben von CarmenDas lange Ringen um die Errichtung eines Bürgerhauses scheint so langsam in die letzte Runde zu gehen. Sage und Schreibe 12 Jahre – seit 2002 – gibt es hierzu Pläne und Vorstellungen, die in den letzten Monaten wieder verstärkt aufgegriffen wurden und nun mehr und mehr Gestalt annehmen. Es gab zahlreiche Varianten, den alten Dreiseithof an der Alten Hauptstraße für diesen Zweck gängig zu machen – und immer wieder genauso zahlreiche Einwände; nicht zuletzt von der Denkmalbehörde, die bei vielen Entwürfen den Rotstrich ansetzte oder aber durch die Auflagen teilweise immenser Bauvorgaben die Kosten in schwindelerregende Höhen trieb. Das letzte Wort ist auch bis jetzt nicht gesprochen, doch die Entscheidung über die endgültige Formgebung rückt, wie es zurzeit aussieht, in greifbare Nähe.
Die Mitglieder des Technischen Ausschusses haben sich nach langem Hin und Her, zahlreichem Für und Wider nun auf eine Variante geeinigt, die nun dem Gemeinderat zur Absegnung vorgelegt wird. Aller Voraussicht nach wird dies noch im November geschehen.
Streit- und Kritikpunkte gibt es jedoch auch bei dem vorgesehenen Konzept: Eine Sanierung des Fachwerkhauses auf der linken Hofseite ist nicht eingeplant. Der überaus schlechte Zustand des Gebäudes sei mit immensen finanziellen Aufwendungen, die bei derzeitigen Schätzungen bei mindestens einer halben Million Euro liegen, verbunden – eine Summe, die Aufwand und Nutzen in keinerlei vertretbares Verhältnis setzt.
Weitere Meinungsverschiedenheiten bestehen nach wie vor bei der Größe des Veranstaltungsraumes. Der Entwurf sieht eine Größe von 110 Quadratmetern vor – viel zu klein, befürchtet Ortsvorsteher Volkmar Lehmann – sah doch bereits auch ein (allerdings verworfenes) Konzept vor, den Veranstaltungsraum mit 170 Quadratmeter zu bemessen. Im Gegenargument hierzu machte Bürgermeister Veit Künzelmann darauf aufmerksam, dass bei Großveranstaltungen wie z.B. Karneval auch die 170 Quadratmeter nicht ausreichen würden. Festlichkeiten dieser Dimensionen könnten nach wie vor in der Turnhalle stattfinden.
Die favorisierte Variante zur Errichtung der Begegnungsstätte sieht die überwiegende Nutzung des hinteren Quergebäudes auf dem Dreiseithof vor. Rechterhand des geplanten Foyers gelange man in den Veranstaltungsraum, links zu den WC’s und der Bibliothek, die hier ihr neues Domizil finden wird. Im linken Gebäudeflügel ist die Unterbringung der Fahrzeuge des Bauhofes vorgesehen, und darüber hinaus soll hier noch eine große Halle entstehen, die bei Festen und Veranstaltungen ebenfalls genutzt werden kann. Die Frage über den Verbleib der Kaltmangel, die eigentlich im Bürgerzentrum mit ausgestellt werden sollte, ist vorerst noch unbeantwortet.
Das Haus soll nach seiner Fertigstellung und Eröffnung maßgeblich durch den Leppersdorfer Dorfclub e.V. betrieben werden. Hier zeigte man sich über die vorgesehene Gestaltungsvariante sehr zufrieden.
Die Weichen sind gestellt. Bleibt abzuwarten, welche endgültige Entscheidung der Gemeinderat trifft und inwieweit der Denkmalschutz hier noch einmal Einwände entgegenbringt. Teuer wird es allemal, denn das Projekt wird mit rund einer Million Euro beziffert (das Fachwerkhaus hier noch nicht einmal mit inbegriffen) – und das bei mehr als bescheidenen Fördermöglichkeiten. Der maximale Zuschuss beträgt 300.000 Euro, sofern das Projekt im Programm Integrierte ländliche Entwicklung (ILE) bestätigt und befürwortet wird, so dass der größte Anteil hier durch die Gemeinde zu finanzieren ist.
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Detailansicht des alten Fachwerkhauses auf dem Bauhofgelände (Blick von der Straße) |
Nachtrag vom 14.11.2014
Die Entscheidung ist gefallen! Leppersdorf wird ein Gemeinschaftshaus bekommen – und entsprechend dem Vorschlag des Technischen Ausschusses wie oben im Bericht beschrieben. Zentraler Punkt der Begegnungsstätte wird das hintere Quergebäude des Dreiseithofes mit dem 110 Quadratmeter großen Veranstaltungsraum, Foyer, Bibliothek und WC’s. Der linke Gebäudeflügel wird zukünftig die Fahrzeuge des Bauhofes beherbergen.
Dieses Projekt wird Kosten in Höhe von mehr als einer Million Euro verursachen – für die die Gemeinde tief ins Geldsäckel greifen muss, denn die Förderung (sofern befürwortet) wird verhältnismäßig gering ausfallen. Eine enorme Investition, in die das alte Fachwerkhaus nicht mit eingeschlossen wird.
Nun ist es sozusagen „amtlich“: Leppersdorf wird um eine Begegnungsstätte bereichert, die in den kommenden Jahren eine zentrale Anlaufstelle für kulturelle, soziale, sportliche und politische Aktivitäten werden wird. Wir werden den Fortgang selbstverständlich gern und mit größtem Interesse dokumentieren.
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