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Im Juni 1958 erinnerten sich Lehrer, Schüler und Gemeinde mit einem großen Schul- und Heimatfest an fünf Jahrzehnte Schulgeschichte. Sie waren geprägt von politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen, zwei Weltkriegen und bedrückenden Notzeiten, die ihre Spuren auch am Schulhaus hinterließen.

 

Im Zweiten Weltkrieg diente die Schule zeitweilig fremden Zwecken. Im Keller war eine Verwaltungseinheit der Wehrmacht stationiert, obdachlos gewordene Dresdner und Flüchtlinge untergebracht.

 

Nach Kriegsende entstand unter vielen Mühen wieder ein annehmbares Schulhaus für den am 1. Oktober 1945 beginnenden Unterricht mit acht Klassen. Öfen und Brennmaterial mussten beschafft werden.

 

Erst 1949 konnten die Kesselanlage wieder in Betrieb genommen, alle Räume gestrichen und die Fenster ersetzt werden. Für eine grundlegende Sanierung des Gebäudes fehlte es an Material und Baukapazität.

 

Die 1957 erfolgte Ausbesserung des Daches und der Dachentwässerung blieb ein Behelf.

 

Historische Ansichtskarte von Leppersdorf (Erscheinungsdatum unbekannt)
   

 

Im Vorfeld des Jubiläums beteiligten sich Lehrer und Schüler an der Renovierung der Innenräume und am Bau eines Zaunes um den Schulgarten.

 

Das Schulfest vom 14. – 22. Juni 1958 wurde mit viel Engagement vorbereitet. Alle Schüler, die seit 1908 die Schule besucht hatten – auch solche, die in Westdeutschland lebten – wurden eingeladen. Eine Festschrift erschien mit Beiträgen zur Geschichte des Dorfes, zur Vergangenheit und Gegenwart der Landwirtschaft, zur Arbeit der Jungen Naturforscher und zur Entwicklung der Feuerwehr.

 

Das Fest wurde am Sonnabend, dem 14. Juni, mit einem Tanzabend am Obergasthof eröffnet. Der Sonntag war dem Fußball gewidmet mit einem Spiel der älteren Herren gegen die Jugend als Höhepunkt; am Abend startete im Obergasthof ein buntes Kulturprogramm mit Spiel, Tanz und Gesang der Schüler.

 

Am Montag um 20.00 Uhr gab es einen interessanten Lichtbildervortrag „Unser Heimatort und seine Umgebung“. Am Dienstag wurde ab 19.00 Uhr im kleinen Saal des Obergasthofes ein Tischtennisvergleichskampf ausgetragen.

 

Der Sonnabend stand vormittags unter dem Zeichen von Sportwettkämpfen der Schüler. Um 14.00 Uhr eröffnete der Schulleiter eine vielseitig gestaltete Ausstellung in der Schule. Sie zeigte neben Klassenbildern aus früheren Jahrzehnten und im Werkunterricht entstandenen Arbeiten eine Präsentation von Topf- und Zimmerblumen. Nachmittags herrschte auf der Festwiese buntes Treiben, zu dem die Lichtenberger Feuerwehrkapelle aufspielte. Am Abend war das große Klassentreffen im Obergasthof mit dem Gesangsduo Rockstroh und Neef.

 

Der Sonntag, der 22. Juni, begann mit einem Platzkonzert. Um 14.00 Uhr formierte sich der Festzug mit hundert aktiven Teilnehmer, Feuerwehrkapelle und Spielmannszug am Gasthaus „Zur Linde“. Seine Bilder zeigten lebensnah und humorvoll die historische Entwicklung und die Gegenwart des Dorfes und der Schule. Miterbauer der Schule und Ehrengäste wurden in zweispännigen Kutschen durch den festlich geschmückten Ort gefahren. Nach den Belustigungen auf der Festwiese am Nachmittag trafen sich am Abend Jung und Alt zum Tanz im Obergasthof mit der Kapelle „GTO“. In der Tanzpause gegen 21.30 Uhr bewegte sich ein großer Fackelzug durch den Ort. Der Lohn für die Mühen war die starke Beteiligung an allen Veranstaltungen.

 

 

Wussten Sie schon, dass

 

… im Februar 1927 Frau Wagner für 1 Reichsmark Wochenentschädigung die Milchspeisung der Kinder übernahm?

… im April 1929 der Werkunterricht in der Schule eingeführt wurde?

… 1946 die Schulgärten nach Überprüfung der Bedürftigkeit an die Lehrer verteilt wurden?

… im Winter 1948/49 die Kinder täglich eine Presskohle mitbringen mussten, damit die Schule geheizt werden   

   konnte?

… 1951 alle Kinder des 4. – 7. Schuljahres auf den Feldern Kartoffelkäfer absuchen mussten?

 

 

Quelle: Broschüre Schul- und Heimatfest 2008

aus den Aufzeichnungen von Reingard Erler

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