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Es waren viel Mut, zahlreiche einsatzwillige Kameraden und wenig Technik, mit der vor 70 Jahren – im Jahr 1946 – die Freiwillige Feuerwehr in Leppersdorf gegründet wurde. Ein schwerer Anfang. Mittels Spendenbüchse kamen unmittelbar vorher 1.800 Mark zusammen. Die ersten Anschaffungen: Die Sirene, ein Hänger, eine Spritze und einige Schläuche – die allerdings bei weitem nicht ausreichten. So griff man zu völlig unkonventionellen Maßnahmen: Man tauschte einen Zentner Kartoffeln gegen Saugschläuche – für Druckschläuche musste das Doppelte auf den Tisch gelegt werden. Auch ist noch überliefert, dass bei der Gründungsfeier im Jahr 1947 säckeweise Naturalien gespendet wurden: zwei Pfund Mehl, 20 Pfund Kartoffeln, fünf Pfund Birnen und eine Gurke.

 

Heute ist das ganz anders. Das Feuerwehrgerätehaus zählt zu den modernsten im Rödertal; die vorhandene Technik besitzt teilweise den Status der Superlative, z.b. mit dem Iveco Magirus Daily 4x4, der bei seiner Einweihung im Jahr 2013 deutschlandweit mit einmaliger Ausstattung versehen war. Vollkommen gerechtfertigt, denn die Aufgaben der Feuerwehr sind zwischenzeitlich immens gewachsen. Ein Abschnitt der Autobahn A4 und das Werk von Sachsenmilch mit seinen fast 2500 Beschäftigten gehört dazu. Eine hohe Verantwortung, der die Ausstattung der Kameraden zum jetzigen Zeitpunkt gerecht wird.

 

An diesem Wochenende nun begingen die Kameraden der Leppersdorfer Feuerwehr ihren 70. Jahrestag – und ließ es auch ohne Spendenbüchse und Naturalspenden gehörig und gewaltig krachen.

 

Den Einstieg machte am Freitag, dem 03. Juni, die große Party mit dem Studio 40-DJ-Team aus Ottendorf-Okrilla – für alle U 30 und all diejenigen, die sich so fühlten. Das Eintrittsgeld von gerade mal 2 Euro zur Schlagernacht am Samstag mit den Stargästen Nora Louisa und Martin Fischer kam der Jugendfeuerwehr als Spende zugute. Und am heutigen Tag, dem Sonntag, stand der Tag nun endlich ganz im Zeichen der Jubilare.

 

Der Vormittag begann mit einem Festakt, bei dem nicht nur Wehrleiter Thomas Redmer und Bürgermeister Veit Künzelmann zu Wort kamen, sondern auch zahlreiche Kameraden benachbarter Feuerwehren und die Geschäftsleitung der Müllermilch AG ihre Glückwünsche und Präsente übergaben. Der Dorfclub Leppersdorf e.V. übergab ein ganz besonderes – symbolisches - Geschenk: Mit der Pflanzung eines Baumes am Wanderpfad, die im Herbst vorgenommen werden soll, wird an das Jubiläum und die Verdienste unserer Feuerwehr dauerhaft erinnert.

 

Ein musikalischer Frühschoppen durch das Großerkmannsdorfer Blasorchester sorgte für zünftige Stimmung – und die war im Zelt auf jeden Fall da. Gut gekühlte Getränke und heiße Speisen von Grill und Pfanne sorgten auch für entsprechende Gaumenfreuden.

 

Die jüngsten Leppersdorfer hatten in Vorbereitung auf das Fest ein Theaterstück eingeübt. „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ hieß es dann, als die Jungen und Mädchen unserer Kita vorführten, wie der Alltag bei der Feuerwehr aussehen kann und die Kameraden immer zur Stelle sind, wenn ihre Hilfe gebraucht wird – sei es, wenn der kleine Emil Zahnlücke unvorsichtigerweise über das zu dünne Eis läuft und einbricht, wenn Oma Eierschecke beim Kuchenbacken vergisst, die Ofentür zu schließen oder im Zoo ein Baum umfällt und das Futterhaus für die Tiere blockiert. – Eine allerliebste Aufführung, für die die Kiddies verdient ihren Applaus erhielten.

 

Der Nachmittag stand dann ganz unter dem Motto „Feuerwehr zum Anfassen“. Wenn das Martinshorn erklang, dann drehten die Einsatzfahrzeuge ihre Runden durchs Dorf – jedoch diesmal nicht zu Einsätzen, sondern um kleinen – und auch großen – Feuerwehrfans einmal das Feeling zu vermitteln, wie es ist, im Einsatzfahrzeug auszurücken. Die ganz Mutigen durften sich mit der Drehleiter des DLK 39 K hoch über die Dächer von Leppersdorf heben lassen und einen völlig ungewohnten Ausblick genießen. Die Einsatztechnik der Feuerwehr war von jedermann hautnah zu bestaunen, und dieser nicht alltäglichen Gelegenheit wurde auch kräftig zugesprochen.

 

Ein gelungener Nachmittag – ein gelungenes Wochenende – ein gelungenes Jubiläum und ein ganz großer Dank an die Kameraden, die Tag und Nacht, zu jeder Stunde, zur Abwehr von Gefahr und Rettung von Menschenleben unterwegs sind. Die Bilder dazu gibt es hier:

 

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