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1956 – Zeitzeugen berichten: Gründung der LPG „Neues Röderland“

 

Verfasser: Oswin Wagner

Veröffentlicht 1958 Broschüre Schul- und Heimatfest

 

„Viele Bauern haben in der Vergangenheit bereits festgestellt, dass sie mit der Wirtschaftsweise des bäuerlichen Einzelbetriebes nicht die großartigen Möglichkeiten nutzen können, die die moderne Wissenschaft und Technik für den Aufstieg der landwirtschaftlichen Produktion bietet. Nicht nur bei uns, sondern in der gesamten Welt zeigt sich immer eindeutiger, dass ein Bauer mit Kuhgespannen und auch mit Pferdegespannen nicht mehr Schritt halten kann in einer Zeit, die durch den  Einsatz von Mähdreschern, Rüben- und Kartoffelvollerntemaschinen, von ganzen Mechanisierungssystemen und durch die volle Mechanisierung wichtiger Arbeiten gekennzeichnet ist. Zweifellos gehört den genossenschaftlichen Großbetrieben die Zukunft. Sie bieten die besten Voraussetzungen für eine schnelle Steigerung der Lebenshaltung der Genossenschaftsmitglieder“. (Entnommen dem Referat des Gen. Walter Ulbricht auf der 3. Parteikonferenz)

 

In Leppersdorf wohnen Menschen, die beim Aufbau des Sozialismus auf dem Lande ihre ganze Kraft einsetzen. Das beweist das Bestehen der LPG „Erich Weinert“, Typ III. In den ersten Wochen des Jahres 1956 trugen sich Bauern mit dem Gedanken der Gründung einer zweiten LPG, Typ I. Diese Bauern kamen, während die 3. Parteikonferenz in Berlin tagte, zusammen und bildeten ein Gründungskomitee. Als vorsitzender wurde der Genosse Erhard Keil gewählt. Die Kollegen Bauern kamen überein, dass es richtig ist, sich wieder zu treffen, um über das Statut zu diskutieren und zu beraten. Da die Frühjahrsbestellung vor der Tür stand, vertraten die Bauern die Meinung, schon jetzt mit dem Agronom die Felder zu besichtigen, damit Klarheit geschaffen würde, wo, wie und was angebaut wird. Außerdem wurde festgelegt, eine weitere Versammlung durchzuführen, in der nicht nur mit den Bauern, sondern auch mit den Bäuerinnen, Söhnen und Töchtern über das Statut diskutiert wurde.

 

Bei der letzten Zusammenkunft des Gründungskomitees wurde auch darüber gesprochen, welchen Namen die LPG tragen soll. Alle Anwesenden kamen überein, dass doch „Neues Röderland“ das Richtige wäre. Bauer Born sagte: „Durch Leppersdorf fließt die Kleine Röder. Wir sind mit der Heimat verbunden und lieben sie. Wir sind an der Röder geboren, für uns ist es eine Verpflichtung, dass wir das Röderland dem Fortschritt entgegenbringen.“ Nachdem der Gründungstag festgelegt war, wurde fleißig gearbeitet; denn aus Anlass der Gründung einer zweiten LPG in unserem Dorf sollte der Kultursaal des Dorfes seiner Bestimmung übergeben werden.

 

Am 14. April war es dann soweit. Sechs bäuerliche Betriebe schlossen sich zur sozialistischen Großproduktion zusammen und gründeten die LPG „Neues Röderland“. Sie brachten 83,32 Hektar ein. Zwanzig Bäuerinnen, Bauern, deren Söhne und Töchter wurden Mitglieder der Genossenschaft.

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