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1993 – Bürgerinitiative gegen Mülldeponie in Leppersdorf (e.V.)

 

Verfasser: Günter Bergmann, ehem. Vorsitzender

Veröffentlicht in der Broschüre zum Schul- und Dorffest 1998

 

 

Seit Bekanntwerden, im Frühjahr 1993, dass Leppersdorf als Standort für eine Mülldeponie vorgesehen ist, wehrten sich die Bürger des Ortes Leppersdorf sowie der angrenzenden Orte Lichtenberg, Wachau und Kleindittmannsdorf erbittert gegen die Pläne des Zweckverbandes Abfallwirtschaft „Oberes Elbetal“.

 

Am 07.07.1993 wurde deshalb eine Bürgerinitiative gegen den geplanten Bau der Mülldeponie gegründet. Rund 250 Bürger von Leppersdorf, jung und alt, waren bei dieser Gründungsversammlung anwesend, um sich als Mitglied des Vereins einzutragen. Der Verein hatte sich vorgenommen, mit allen gesetzlichen und legalen Mitteln gegen diese Pläne vorzugehen, um den Bau der Mülldeponie in Leppersdorf zu verhindern.

 

Auf dieser Deponie sollte der Müll von über 1 Mio Menschen aus dem Raum Sachsen abgelagert werden. Sie sollte eine Ausdehnung von 450 Metern Breite, 950 Metern Länge sowie 41 Metern Höhe ausweisen und laut Planung 20 Jahre betrieben werden. Es sollten 238.000 Tonnen Bauschuttrest, 42.000 Tonnen nicht verwertbarer Bodenaushub, 77.700 Tonnen  Rückstände aus thermischer Behandlung, 122.000 Klärschlämme und 383.000 Tonnen Hausmüll mit organischen Abfällen abgelagert werden.

 

Die Empörung der Bevölkerung schlug hohe Wellen, besonders als bekannt wurde, dass die Deponie genau in der Hauptwindrichtung des Ortes lag (Leppersdorf hat pro Jahr ca. 25 – 30 % Westwind).

 

Die Bürgerinitiative hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Mitstreiter aus allen Bereichen zu gewinnen, die den Kampf gegen die Mülldeponie unterstützten. Sehr groß war die Freude, als die Bürger erfuhren, dass sich der ehemalige Landrat Heiner Janik gegen der Bau der Deponie aussprach und dem Kreisausschuss des Kreistages im Dezember 1994 empfohlen hat, den Standort Leppersdorf abzulehnen.

 

Am 03.12.1994 rief die Bürgerinitiative zum großen Sternmarsch gegen die Deponie in Leppersdorf auf. Gemeinsam mit Bürgern aus Lichtenberg, Kleindittmannsdorf, Wachau, Seifersdorf und Radeberg protestierten mit den Leppersdorfer Einwohnern ca. 2.000 Personen gegen dieses Vorhaben. Den Parlamentariern des Landtages und allen Parteien wurde eine Protestnote der Bürger übergeben.

 

Das Jahr 1995 verging mit einer beunruhigenden Ruhe von Seiten der Planer. Die Bürgerinitiative war inzwischen auf 950 Mitglieder angewachsen. Gemeinsam mit der  Gemeindeverwaltung und dem Gemeinderat wurden weitere Protestaktionen geplant.

 

Umso größer war die Freude, als das Ergebnis der raumordnerischen Beurteilung bekannt wurde: Die Deponie entsprach nicht den Anforderungen der Raumordnung und Landesplanung. Das war der Sieg über die Deponie!

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