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Die gute Nachricht vorweg: Der Hochwasserschutz „läuft“. Im wahrsten Sinne des Wortes – denn die Wassermassen liefen ab, ohne nennenswerte Schäden anzurichten. Zumindest in Leppersdorf.

 

Das Szenario: Nach einem schwül-warmen Vormittag zogen sich im Laufe des Nachmittags dunkle Wolken über dem Rödertal und damit auch Leppersdorf zusammen. Die tiefschwarze Wolkenwand tauchte den Ort in eine Dunkelheit, die man derzeit erst gegen 21.30 Uhr gewohnt ist. Dann öffneten sich gegen 16.00 Uhr die Schleusen, es regnete wie aus Kannen – milde ausgedrückt. Wassermassen prasselten vom Himmel, die in der näheren Umgegend teils heftige Schäden verursachten.

 

 

So schlug in Kleindittmannsdorf ein Blitz in einem Hausdach ein, und auf der Bahnstrecke zwischen Dresden – Radeberg und Görlitz behinderten umgestürzte Bäume den Verkehr und zwangen zum Einsatz von Schienenersatzverkehr.

 

Gleich zweimal kurz hintereinander ertönte in Leppersdorf die Sirene. In den Gemeindeortsteilen Wachau, Seifersdorf und Lomnitz waren zahlreiche Keller vollgelaufen, und an etlichen Stellen musste Schlamm von den Straßen geräumt werden – unter anderem auch an der Verbindungsstraße zwischen Wachau und Leppersdorf. Das haben die Kameraden der Feuerwehr schnell in Griff bekommen – einmal Dank dafür an dieser Stelle!

 

Der Dorfteich hatte sich nach dem Regenguss in eine tiefbraune Brühe verwandelt. Die Schlammmassen der umliegenden Felder war abgeflossen, ohne die in den vorhergehenden Jahren übliche Überschwemmung zu hinterlassen. Zum Glück!

 

Ob es letztendlich daran lag, dass der heftige Gewitterregen nur relativ kurze Zeit anhielt, oder ob die aufwändigen Flutschutzmaßnahmen des letzten Jahres hier alleiniger Erfolg war – schwer zu beurteilen. Sicherlich war es so – die Mischung macht’s.

 

Zweifelhafte Privat-Staudämme

 

Leppersdorf ist schadlos davon gekommen. Eine seltene Konstellation in solcher Situation. Damit das so bleibt, ein Appell an alle Anwohner – bevorzugt an der Röder: Immer wieder wird durch Flussanwohner das Gewässer durch künstlich errichtete Dämme angestaut und so mit Staustufen versehen wird, die die Entnahme von Wasser, z.B. zum Gießen des Gartens, erleichtert wird. In solchen Situationen wie heute können sich solche Maßnahmen sträflich bemerkbar machen, abgesehen davon, dass so etwas laut Wassergesetz ohnehin untersagt ist. Eine Millionensumme wurde in den Hochwasserschutz investiert, die solcherlei Hindernisse völlig zunichte macht, und das ist nicht Sinn der Sache. Denn gerade solche Barrieren begünstigen den raschen Anstieg des Flusspegels, da angeschwemmte Äste und sonstiger Unrat sich hier verfangen und somit eine immense Gefahr darstellen.

 

Doch nicht allein das ist es, was der Gemeinde ernsthafte Sorgen bereitet. Die Uferböschungen sind teilweise stark mit Gras bewachsen, das den Abfluss des Wassers extrem hemmt. 40 Kilometer (!) Flussbett hat die Gemeindeverwaltung Wachau insgesamt zu betreuen – das ist von den Gemeindemitarbeitern nicht zu bewerkstelligen, und die Auftragsvergabe an Privatfirmen übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde.

 

Wachau hofft auf das Engagement der Bürger

 

Laut Angaben des Gemeindeverbandes ist die Gewässerreinhaltung in vielen Kommunen ein immenses Problem, über das bereits im Städte- und Gemeindetag und dem Interessenverband der Kommunen ausführlich diskutiert wurde. Beispielgebend sind dabei Pflegeverbände nach brandenburgischem Vorbild, in dem auch die Grundstückseigentümer zur Pflicht gerufen werden.

 

Bis auch Sachsen eine einheitliche Lösung gefunden hat, hofft die Gemeinde auf das Engagement der Bürger, die dazu aufgerufen werden, Augen offen zu halten und tatkräftig zuzupacken, wenn es um Aktivitäten zum Hochwasserschutz geht, d.h. eigenverantwortlich Unkraut und angespültes Treibgut vom Gewässerrand zu beseitigen. Die Gemeindeverwaltung ist dankbar für jegliche Unterstützung und steht zur Verfügung, wenn es um die Abholung der Abfälle geht. Hierzu genügt eine Kontaktaufnahme unter Tel. (03528) 48080 oder E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Ein solcher Tag wie heute sollte allen zeigen, dass wir trotz allen technischen und modernen Fortschritts den Naturgewalten ausgeliefert sind – und wir es alle irgendwo in der Hand haben, diesen Gewalten Einhalt zu gebieten und Herr zu werden. Es hätte auch anders kommen können – erinnern wir uns an Tage wie diese hier. – Und auf die können wir verzichten. Es liegt ein stückweit mit in unserer Hand.

 

 

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