Kristina Ohlsson
Papierjunge
Thriller
Verlag Limes
Erscheinungsjahr: 2016
Seitenzahl: 576
Tagsüber schläft er, und wenn die Sonne untergeht, erwacht er. Dann sucht er sich ein Kind aus, und das holt er sich ...
In der Nacht erwacht er zum Leben, erwählt ein Kind und verschwindet mit seinem Opfer in der Dunkelheit. Der Papierjunge. Eigentlich glaubt niemand an die jüdische Sagengestalt – bis an einem eiskalten Wintertag in Stockholm eine Erzieherin vor den Augen von Schülern und Eltern erschossen wird. Als wenig später zwei Kinder verschwinden, fragen sich die Ermittler Fredrika Bergman und Alex Recht, ob der Junge aus der Legende etwas mit den Vorfällen zu tun haben könnte. Die Ermittlungen führen Fredrika nach Israel, wo sie mit einem grausamen Verbrechen aus der Vergangenheit konfrontiert wird ...
Rezension zum Buch:
(Sahras Bücherregal)
Ein verwirrender Fall für die Ermittler Fredrika Berg und Alex Recht: Eine Erzieherin in der jüdischen Salomongemeinde in Stockholm wird erschossen, kurz danach verschwinden zwei Jungen der Gemeinden auf dem Weg zum Tennistraining. Ist das nur Zufall oder hängen die beiden Fälle zusammen? Lange können sich die Ermittler keinen Reim auf die Zusammenhänge machen und tappen völlig im Dunkeln. Wer ist der ominöse Papierjunge, der nach einer jüdischen Erzählung Kinder nach verschleppt und ermordet? Was hat die Geschichte mit den Vorfällen in Stockholm zu tun?
Die Geschichte um die Morde in Stockholm ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Während die Ermittler der Polizei lange nichts mit den Vorfällen anzufangen wissen, erfahren die Leser über die Figur der Eden, der Leiterin der schwedischen Sicherheitspolizei, einige Hintergründe, die zu Spekulationen veranlassen. Der Lösung kommt man jedoch auch nicht wirklich auf die Spur. Das hat mir an diesem Thriller besonders gut gefallen, bis zum Schluss hat man fast keine Idee, wer hinter den Taten steckt und mit welchem genauen Hintergrund. Man rätselt immer weiter und versucht Verbindungen zu ziehen, doch die letztendliche Lösung, erhält man erst ganz zum Schluss. Dies führt zu einer regelrechten Lesesucht, ich musste immer weiter Lesen, um endlich Licht ins Dunkel zu bringen.
Dabei sind die Charaktere ausgesprochen abwechslungsreich und ambivalent beschrieben. Man kann nie dem ersten Eindruck trauen und gräbt sich Stück für Stück zu Ihrem wahren Charakter vor. Ist man sich in einem Moment noch sicher, einen Mörder vor sich zu haben, entpuppt er sich als besorgter Familienvater oder andersherum. Viele Geheimnisse umgeben die Personen, die man nur ganz langsam enträtseln und auflösen kann. Auch das macht „Papierjunge“ so unglaublich spannend.
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Veröffentlicht: 26. September 2017
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