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1953 – Zeitzeugenbericht: Aus der Arbeit der Jungen Naturforscher

 

Verfasser: Johannes May

Geschrieben und Veröffentlicht 1958 – Broschüre Schul- und Heimatfest

 

 

Eine wichtige Aufgabe der deutschen demokratischen Schule, der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ und den außerschulischen Arbeitsgemeinschaften ist die Erziehung der Schuljugend zur Heimatliebe.

 

Unsere Jungen Pioniere und Schüler im Geiste des Patriotismus zu erziehen heißt, sie an die Schönheiten und Reichtümer unserer Heimat heranzuführen und sie lieben lernen.

 

Für unsere Kinder ist die Heimat das Dorf, wo sie geboren wurden und leben. Der heimische Bach, unsere Kleine Röder, die heimatlichen Berge mit ihren schönen Wäldern, Tieren, Pflanzen und anderen Erscheinungen der Natur erfüllen das Kind mit frohen Erlebnissen, aus denen die tiefe Verbundenheit mit der Natur der Heimat und heiße Liebe zu ihr erwachsen. Wecken wir die Liebe der  Kinder zur herrlichen Natur, so schaffen wir in den Herzen und Hirnen unserer Kinder ein solides Fundament für die Erziehung patriotischer Gefühle.

 

Unser Staat ist daran interessiert, seinen erzieherischen Einfluss auch außerhalb des Unterrichts geltend zu machen, um auf diese Weise die Kinder besser auf ihr späteres Leben in der Gesellschaft vorzubereiten. Es liegt aber auch im Interesse der Eltern, dass ihre Kinder außerhalb des Unterrichts die Möglichkeit haben, ihre Freizeit sinnvoll und nützlich zu verbringen. Aus diesem Grunde wurden neben anderen außerschulischen Einrichtungen die Arbeitsgemeinschaften geschaffen.

 

In Leppersdorf besteht seit 1953 eine Arbeitsgemeinschaft der Jungen Naturforscher, der die Kinder des 5. bis 8. Schuljahres auf freiwilliger Grundlage angehören.

 

In vielfältigen Arbeitsgebieten sind wir tätig. Da ist zunächst unser Schulgarten, der Anfang 1953 nur aus einigen Gemüsebeeten, einem großen Haufen mit Brennnesseln und Holz und einigen Bäumen bestand. Heute erholen sich unsere Kinder in den Pausen im Garten, sitzen auf den neuen Bänken, gehen zwischen Blumenrabatten und erfreuen sich an der Vielzahl der Blüten und Blätter.

 

Auf der Versuchsfläche arbeiten die Jungen Naturforscher an Düngungsversuchen, Keimversuchen und Sortenvergleichen. Ein Versuch mit Kartoffeln im Quadratnestpflanzverfahren fiel sehr gut aus. Dieses Jahr wollen wir einen Sortenvergleich mit fünf verschiedenen Maissorten durchführen. Im Vorjahr zeigten wir 15 verschiedene Wiesengräser, Anzuchtbeete, Keimkästen, richtige Kompostbereitung, Pflege der Bäume und Hecken, Kennen lernen der Heil- und Gewürzpflanzen – mit all diesen Dingen beschäftigen wir uns im Schulgarten. Die Naturforscher bauten viele Ausstellungen zur Belehrung und Anschauung im Schulhaus auf. Eine Arbeitsgemeinschaft arbeitete ein halbes Jahr an der Station der Jungen Naturforscher in Schullwitz.

 

Ein weiteres Arbeitsgebiet, die phänologische Beobachtung, verlangt genaues und gewissenhaftes Beobachten und Notieren. Die Aufzeichnungen über die Entwicklung und das Wachstum der Kultur- und Nutzpflanzen, über das Auftreten von Schädlingen werden an das Amt für Meteorologie weitergeleitet.

 

Jeden Morgen führen die Kinder Wetterbeobachtungen durch, die in ein Tagebuch eingetragen und dann ausgewertet werden. Auf Exkursionen lernen wir die Tier- und Pflanzenwelt unserer Heimat näher kennen, beobachten die Entwicklung der Lebewesen, sammeln Früchte und schädliche Insekten und fertigen kleine Anschauungstafeln und Biologien an. Eine Arbeitsgemeinschaft präparierte Schädel von Kaninchen, Vögeln, vom Hund, vom Reh, von der Katze und von der Ziege. Wir bereicherten damit unsere Lehrmittelsammlung um einen Wert von etwa 120 DM.

 

Die Übungen mit dem Mikroskop gewähren uns interessante Einblicke in die kleinsten Lebewesen. Wir fertigten auch schon selbst mikroskopische Präparate an.

 

In den Wintermonaten besprachen wir einige Grundlagen der Tierhaltung, lernten die wirtschaftlichsten Kleintierrassen kennen, sprachen von der Pflege der Tiere und der richtigen Fütterung. Dazu sehen wir uns die entsprechenden Lichtbilder und Filme an.

 

Dieses Jahr beschäftigen wir uns u.a. mit Fragen des Naturschutzes, mit Präparationen von Insekten und legten ein Warmwasseraquarium an.

 

Allen Kindern macht diese außerschulische Tätigkeit Freude. Sie gibt ihnen neue Anregungen und entwickelt ihre Selbstständigkeit. Die Kinder eignen sich wissenschaftliche Kenntnisse und praktische Fähigkeiten an.

 

Durch die Beteiligung an gesellschaftlich nützlicher Arbeit wecken wir in den Jungen und Mädchen die Liebe zur körperlichen Arbeit und das Interesse für Berufe in der Land- und Forstwirtschaft.

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