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Daniel Kehlmann

Beerholms Vorstellung

Roman

 

Rowohlt Verlag

256 Seiten

Erscheinungsdatum: 15.07.2007

 

Der Ich-Erzähler in Daniel Kehlmanns sensationellem Debütroman ist der Zauberkünstler Arthur Beerholm, der die Geschichte seines Lebens aufschreibt. Er erinnert sich an seine seltsame Kindheit, den Tod seiner Adoptivmutter durch Blitzschlag, seine Schulzeit in einem Elite-Internat. Dort fängt er an, sich mit der Zauberei zu beschäftigen. Nach Schulabschluss beginnt er zunächst ein Theologiestudium, aber das ist, wie er schließlich herausfindet, der falsche Weg... Als Lehrling bei einem der berühmtesten Magier findet Beerholm zu seiner Berufung und füllt bald die größten Säle mit den Bewunderern seiner Kunst. Doch die Dinge scheinen ihm durcheinanderzugeraten. Täuschung und Wahrheit vermischen sich, und um Beerholm gehen merkwürdige Dinge vor. Als er selbst die Grenzen seiner magischen Fähigkeiten nicht mehr erkennen kann, flüchtet er vor der Öffentlichkeit. Wovor hat er Angst? Und welche Rolle spielt dabei die geheimnisvolle Frau, an die seine Aufzeichnungen gerichtet sind? Ähnelt sie nicht Nimue, der Geliebten des Magiers Merlin, die diesen einst in den Tod getrieben hat? Oder ist auch das nur eine von Beerholms Vorstellungen?


Der Erstlingsroman des jungen, hochtalentierten Schriftstellers Daniel Kehlmann ist eines von diesen seltenen Büchern, die man nicht mehr aus der Hand legen will.

 

Die Story:

Der Anfang der Geschichte ist fast schon ihr Ende. Bevor er aus dem Leben scheiden will, sitzt der neunundzwanzigjährige professionelle Illusionist Arthur Beerholm auf der Aussichtsterrasse eines Fernsehturms, um sein Leben niederzuschreiben. In klarer Sprache und mit pointierter Beobachtungsgabe erzählt Beerholm von einer Kindheit, in der noch nichts darauf deutet, dass er später ein großer Magier werden sollte. Erst während seiner Zeit in einem Schweizer Internat begegnet er dann dem Ursprung alles Magischen, dem Irrationalen, in Gestalt der Mathematik. An der Zahl Pi und angesichts von Kurven, die ins Unendliche eilen, erkennt Beerholm, "dass im Herz der Mathematik der Keim des Wahnsinns liegt".

Kehlmann entwickelt mit Beerholms Geschichte eine moderne Variante des Faust-Themas, eines Jungen, der auszieht, das Irrationale zu begreifen und zu beherrschen, zuletzt aber darin selbst verlorengeht. Auf zweierlei Arten versucht Arthur Beerholm das Unbegreifliche zu meistern: mit Hilfe der Theologie, die das Dunkle der Welt im Glauben aufhebt, und der Magie, die sich des Irrationalen bemächtigt. Mit der Gotteslehre scheitert Beerholm, sein Versuch, Priester zu werden, endet mit Ohrensausen während der Schweigeexerzitien. Anders die Zauberei. Bei der Vorstellung eines Meisterzauberers, seines späteren Lehrers, erlebt Beerholm die wahre Macht der Magie: "Sie bedeutet schlicht, dass der Geist dem Stoff vorschreiben kann, wie er sich zu verhalten hat, dass dieser gehorchen muss, wo jener befiehlt." Und so gibt er sich ganz dem Zaubern hin, die flinken Hände verstoßen mit den Karten gegen alle Gesetze der Physik, Beerholm wird berühmt.

Auf dem Weg zum Ruhm begegnen dem Zauberer seltsame Dinge: Ihm gelingt es, von kaputten Fernsprechzellen aus zu telefonieren, er liest Gedanken, lässt einen Busch wie weiland Gott in Flammen aufgehen und erschafft in Gedanken gar eine Frau, die ihm wenig später über den Weg läuft und zur Begleiterin wird. Doch geschieht ihm all das nicht bei wachem Verstande. Der Illusionist weiß bis zuletzt nicht, ob jene Ereignisse bloße Ausgeburten seiner Phantasie sind - "Beerholms Vorstellung" eben - oder tatsächliche Magie. Diesen aus neuzeitlicher Skepsis und heidnischem Glauben, aus Faustus und Merlin gemischten Zwiespalt kann der Zauberer nicht auflösen, weshalb er schließlich seine Karriere auch an den Nagel hängt.

Der beabsichtigte Sprung vom Fernsehturm soll letzten Aufschluss geben: "Bin ich kein Magier? Habe ich nicht die Materie beherrscht, dich aus dem Dunkel geholt, beim Feuer Gehorsam gefunden? Wer bin ich, dass ich fallen soll!" 

 

 

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