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1875 - 1998 - Zeitzeugenbericht: Freiwillige Feuerwehr Leppersdorf

 

Entnommen der Broschüre Schul- und Dorffest 1958,

verfasst von Georg Rosenkranz und

Broschüre Schul- und Dorffest 1998,

verfasst von Walfried Gersdorf, Wehrleiter 1998

 

 

„Wohltätig ist des Feuers Macht –

wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht…“

 

… sagt Schiller im Lied von der Glocke. Dieses Dichterwort bezeichnet treffend, dass das Feuer, so lange es als Nutzfeuer dient, der Menschheit große Dienste leistet. Unsere ganze gesellschaftliche Entwicklung begann ja erst mit der Nutzbarmachung des Feuers, und vor allem die technische Entwicklung ist untrennbar mit dem Feuer verbunden. Doch leicht kann der Nutzen in Schaden umschlagen, wenn es nicht „der Mensch bezähmt, bewacht“, wie es der Dichter sagt. In der Gesetzessprache wird es wie folgt formuliert: Ein Schadenfeuer ist ein Feuer, das seinen ursprünglichen Herd verlassen hat und aus eigener Kraft weiter brennt.

 

In den vergangenen Jahrhunderten standen die Menschen dem Feuer oft recht hilflos gegenüber. Darüber berichten uns die Gerichtsschreiber von den großen Stadtbränden. So brannte unser benachbartes Radeberg im Juli 1714 infolge Blitzschlages von drei Stellen aus bis auf wenige Häuser nieder. Am 18. Mai 1741 brannte die Stadt wiederum ab, und es blieben außer 28 Häusern nur die Kirche und die Schule stehen. Erst langsam organisierte sich in den Städten ein Feuerschutz, der besonders von der Turnerschaft und den so genannten Bürgerwehren gestellt wurde. In Dresden erfolgte die Gründung der Turnerfeuerwehr im Jahre 1863, die sich aus Mitgliedern des Altstädter Turnervereins zusammensetzte. Aus dieser Turnerfeuerwehr wurde am 1. Juli 1868 die Berufsfeuerwehr Dresden, bestehend aus 10 aktiven Männern, gegründet.

 

Über die Geschichte des Feuerlöschwesens unserer Gemeinde Leppersdorf ist uns schriftlich leider nichts erhalten geblieben. Bekannt ist lediglich, dass die Gründung einer organisierten Pflichtfeuerwehr in Leppersdorf auf die Jahre 1875 – 1880 zurückgeht. Im Jahre 1885 wurde für die Feuerwehr Leppersdorf die erste Satzung geschaffen. Von den Gründungsjahren bis zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr nach dem Krieg ist zurzeit sehr wenig bekannt.

 

Bis zum Jahre 1945 waren 2 Handdruckspritzen vorhanden – die so genannte  alte Spritze aus dem Jahre 1876 und die neue vom Jahre 1911. Die Mannschaften an den Spritzen wechselten laufend, da das Statut der Pflichtfeuerwehr folgendes besagte: Jeder jung verheiratete männliche Einwohner ist zum Dienst in der Wehr so lange verpflichtet, bis die entsprechende Anzahl Männer nachgeheiratet hat. Gab es also einige „heiratsfreudige Jahrgänge“, so war die Feuerwehrdienstzeit entsprechend kurz. Den älteren Einwohnern sind der frühere Spritzenführer Oswin Odrich und der Spritzenmeister Ernst Rammer sicher noch in Erinnerung.

 

Im Jahre 1942 erfolgte die Umbildung der Pflichtfeuerwehr zu der Freiwilligen Feuerwehr unter Leitung von Alwin Schöne. Da infolge der Kriegseinwirkungen die Bekleidung und die Geräte abhanden gekommen waren, musste in den schweren Nachkriegsjahren ein völliger Neuaufbau erfolgen.

 

So wurde im Jahre 1946 die Kraftspritze mit Anhänger und zur schnelleren Alarmierung die Sirene angeschafft. Auch sämtliche Schläuche und Bekleidungsstücke sind in den Folgejahren vom Kreis zugewiesen worden. Sogar ein älteres Zugfahrzeug wurde der Feuerwehr zur Verfügung gestellt, das aber dann infolge der schlecht zu beschaffenden Ersatzteile (es war Baujahr 1919) außer Dienst gestellt werden musste.

 

Die Hauptaufgaben in den ersten Jahren nach der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr waren Brandeinsätze, Einsätze bei Naturgewalten sowie der vorbeugende Brandschutz.

 

Nach der deutschen Einheit nahm der Straßenverkehr enorm zu. Damit sind Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Leppersdorf bei Verkehrsunfällen zu einer weiteren Hauptaufgabe geworden.

 

So wurden zum Beispiel die Kameraden im Jahr 1997 zu 13 Einsätzen bei Verkehrsunfällen gerufen. Bei den Unfällen, wo 7 Menschen schwer verletzt und 2 getötet wurden, ist es besonders wichtig, dass alle Feuerwehrleute schnell und überlegt handeln, verletzte Personen mit dem Schneidbrenner aus den Autowracks befreien und somit auch Menschenleben retten helfen.

 

1994 zum Gemeindezusammenschluss der Gemeinden Wachau, Seifersdorf und Leppersdorf wurden die Freiwilligen Feuerwehren der ehemaligen Gemeinden zu einer Gemeindefeuerwehr zusammengeschlossen. Seit 1998 gehört auch die Freiwillige Feuerwehr des Ortsteiles Lomnitz dazu, wobei jede Ortswehr den Status einer selbständig arbeitenden Freiwilligen Feuerwehr behalten hat.

 

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